Der Leipziger Fotograf Hermann Walter hielt im Auftrag des Rates
der Stadt zwischen 1862 bis 1909 die baulichen Veränderungen in Leipzig fest. Der in jenen Gründerjahren einsetzende Bauboom nahm
auf die bestehende Bausubstanz in keiner Weise Rücksicht, da es ein denkmalpflegerisches Bewußtsein im heutigen Sinne nicht gab.

Ein im wesentlichen barockes Stadtbild mußte den Messehäusern
und Geschäftshäusern weichen, die uns heute so vertraut sind.
Zu den schmerzlichsten Lücken, die ab 1860 dem Stadtbild zugefügt wurden, gehören das von Pöppelmann entworfene Peterstor, die Peterskirche und die alte Thomasschule, in der Bach seine Leipziger Jahre verbrachte.

Diese Fotografien sind das letzte Zeugnis der "Barockstadt Leipzig", die Goethe während seiner Leipziger Studienjahre so sehr schätzte.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, in dessen Besitz
sich das Archiv Hermann Walters befindet.